Atomausstieg im Netz

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: 1 Min.

Die alten Beißreflexe der FDP funktionieren auch in der Krise. Wenn die Realität schon unübersehbar zeigt, dass wohl auch die »sichersten Atomkraftwerke der Welt« nicht sicher genug sind, dann kann man die schöne Gelegenheit wenigstens nutzen, Genehmigungsverfahren zu »vereinfachen«. Für erneuerbare Energien sind schließlich inzwischen alle. Und spätestens seit Februar des Jahres weiß man, dass die Netze im Nordosten unter dem Ansturm der Windenergie zusammenbrechen können, wenn nicht Großkraftwerke abgeschaltet oder dickere Leitungen zu den großen Verbrauchern im Südwesten gelegt werden. Und da klemmt es tatsächlich. Eine Höchstspannungsleitung von Mecklenburg nach Hamburg endet bei gleichzeitiger Antragstellung an der Grenze zu Schleswig-Holstein. Und die Querung des Thüringer Waldes durch Höchstspannungskabel hat beinahe mehr Gegner als zuvor ICE- und Autotunnel. Tatsächlich sind mit neuen Stromtrassen tiefe Natureingriffe verbunden – ganz egal, ob sie ober- oder unterirdisch gelegt werden. Dennoch wird man immer nur im Einzelfall klären können, welche Art von Leitung wo nötig ist. Manche Leitung allerdings könnte man vermeiden, wenn die Industrie ihre Standorte den veränderten Stromangeboten anpasst. Das könnte zudem das Klima vom Pendlerverkehr entlasten.

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