Kein Krieg – Tiefpunkt der Staatskunst?

Der deutsche Kommentator begibt sich gerne in den publizistischen Schützengraben

  • Rudolf Stumberger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wir melden: Die publizistische Heimatfront steht! Während Außenminister Guido Westerwelle sich in der Frage eines Kriegseinsatzes – denn nichts anderes ist eine militärische Intervention in Libyen – enthält, begeben sich die deutschen Kommentatoren längst in die Schützengräben. Gewehr bei Fuß, das geht wieder ganz schnell und Krieg ist wieder zu einem normalen Mittel der Politik geworden, folgt man jedenfalls der »Süddeutschen Zeitung«: »Die Kriegsdrohung ist nun nicht nur völkerrechtlich legitimiert, sie ist auch politisch richtig.« Ähnlich die großbürgerliche »Zeit«, die zwar konstatiert: »Eine große Mehrheit der Bevölkerung lehnt eine deutsche Beteiligung ab«, was aber wurscht ist, denn: »Das aber kann kein Leitmotiv verantwortungsvoller Außenpolitik sein.« Wir lernen: Verantwortungsvolle Außenpolitik hat nichts mit der Meinung des Souveräns zu tun.

Wir lernen weiter: Deutsche Politiker haben die nationale Tradition zu wahren, be...


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