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Hoffen und Bangen: Linkswahlkampf in Deutschlands letztem Zipfele
Aus einer Ost-Perspektive ist Konstanz reich und wohlgenährt – unter diesen Bedingungen kämpft die örtliche Linke um jede Stimme.
Die Palmen auf der Konstanzer Seestraße sind nicht ganz echt. Den Winter müssen sie nicht ungeschützt in dem Blumenkübel mit Alpenblick verbringen, in dem sie ab im Frühling und Sommer den Touristen ein trügerisches Gefühl von Subtropen vermitteln. Besonders vor der Saison, wenn ein kühler Wind bläst und die Bucht noch nicht mit Segelbooten zugestellt ist, ist die mondäne Ufermeile mit den Parkbänken unter sorgsam gestutzten Kastanien fast schmerzlich schön.
Holger Reile braucht trotzdem nicht lange, um Flecken auf dem Glitzerpanorama zu zeigen. Der Mann in den Fünfzigern, Betreiber des regionalen Onlinemagazins SeeMoz und Stadtrat für die Linke Liste (LLK), deutet einfach auf die Bucht, wo gerade ein schnittiges Schiff vorbeizieht. Dann sagt Reile, einen Touristenführer imitierend, man sehe hier gleich zwei Millionengräber – und das in nur einem einzigen Bild.
Allerlei MillionengräberDas Schiff im Vordergrund ist der »Katam...
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