Das ist man den Opfern schuldig

Norman Finkelstein über eine Invasion und die Lüge von menschlichen Schutzschilden

  • Heinz-Dieter Winter
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
Nach dem jüngsten israelischen Angriff auf Gaza-Stadt – am 21. März 2011 Fotos: dpa
Nach dem jüngsten israelischen Angriff auf Gaza-Stadt – am 21. März 2011 Fotos: dpa

Er ist in Israel eine persona non grata. Norman G. Finkelstein gehört zu den schärfsten Kritiker der israelischen Politik. Der in New York lebende Autor, dessen Eltern den Holocaust überlebt hatten, tritt für einen gerechten Frieden zwischen Israel und den Palästinensern ein. Mit seinem neuen Buch will er die Wahrheit über den Gaza-Krieg vor über zwei Jahren enthüllen. Er stützt sich auf den Goldstone-Report und Recherchen von Menschenrechtsorganisationen sowie auf Äußerungen israelischer Militärs und Politiker.

Der Angriff auf Gaza war, so urteilt Finkelstein, kein singuläres Ereignis, sondern entsprach einem seit der Gründung des Staates Israels vorherrschenden Sicherheitsdenken, in dem es vor allem um Bewahrung und Demonstration israelischer Abschreckungsfähigkeit gegenüber seinen arabischen Nachbarn und Iran geht. Nicht der Raketenbeschuss der Hamas war es, der ursächlich zur Gaza-Invasion führte. Denn dieser sei erst erfolgt, a...


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