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Durchstarter
Daniel Köbler will einer der ersten grünen Minister in Rheinland-Pfalz werden
Eine Woche vor seinem 30. Geburtstag hat Daniel Köbler bereits sein größtes Geschenk bekommen. Der als Landesvorstandssprecher und Spitzenkandidat seiner Partei tätige Mainzer holte das beste Wahlkreis-Ergebnis für die Grünen in Rheinland-Pfalz. Zwar ist Köbler mit 27 Prozent nicht mit dem Direktmandat in den Landtag eingezogen. Doch darüber wird ihn wohl ein Ministerposten hinwegtrösten.
Köbler ist ein echter Durchstarter. Er ist jung und dennoch nicht unerfahren. Der Promovend der Politikwissenschaft kann bereits auf eine zehnjährige Parteikarriere zurückblicken, die er in der Grünen Jugend begann. Seit 2004 sitzt er im Mainzer Stadtrat. Auch während seiner Studienzeit war Köbler politisch aktiv. Im Jahr 2005 kandidierte er bereits für den Bundestag als Direktkandidat für Mainz. Politisches Geschick konnte sich der verheiratete Vater von zwei Töchtern auch als Wahlkreismitarbeiter für Nils Wiechmann abgucken. Aber entscheidend war diese Tätigkeit wohl nicht. Vielmehr profilierte sich Köbler in seinen Ämtern auf den Feldern Sozialpolitik, Bildung und Kommunales.
Hinzu kommt, dass einfach jeder diesen Köbler mögen kann. Adrett im Anzug gekleidet, mit einer typischen Politiker-Kurzhaarfrisur auftretend, lässt Köbler keine Seriosität vermissen. In sozialen Netzwerken zeigt er sich hingegen von seiner lockeren Seite. Bei »Facebook« bekennt Köbler Sympathie für Hip-Hop-Musik. Den etwas Linkeren unter den Grünen könnte die Erwähnung von Marx' »Das Kapital« in seinem Profil gefallen. Und auch die Liebesbekundungen an seine Familie nach dem Wahlsieg bei »Twitter« zeigen, was für ein netter junger Mann Köbler ist.
Dass der aufstrebende Mainzer auch knallharte Politik vertreten kann, zeigt sich bei seinen jüngsten Äußerungen zur möglichen Regierungsbeteiligung der Grünen. Der Stuttgart 21-Gegner will »alles dafür tun, den Hochmosel-Übergang noch zu stoppen«. Als Gründungsmitglied des Thinktanks »Institut Solidarische Moderne« können Köbler weitere Ambitionen unterstellt werden.
Ob Köbler, wie er bei »Twitter« wissen ließ, vor dem Wahlausgang beim Zwiebelschneiden wirklich zum letzten Mal weinte, wird aber die neue Legislaturperiode zeigen.
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