»Die fetten Jahre sind vorbei«

Interview mit dem Wirtschaftswissenschaftler Uwe Leprich über die Zukunft von EnBW

Prof. Dr. Uwe Leprich, Wirtschaftswissenschaftler an der Hochschule für Technik und Wirtschaft im Saarland, ist Verfasser der von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie »EnBW AG: Perspektiven eines Energiekonzerns«. Mit ihm sprach Haidy Damm über die Perspektiven für EnBW nach dem Regierungswechsel in Baden-Württemberg.

Prof. Dr. Uwe Leprich
Prof. Dr. Uwe Leprich

ND: Die alte Landesregierung unter Stefan Mappus (CDU) hat Baden-Württemberg in den Besitz des Stromkonzern EnBW gebracht. Der designierte Landeschef Winfried Kretschmann (Grüne) spricht von einem »schweren Erbe«, seine Partei vom Umbau des Konzerns zu einem Ökostromanbieter. Welche Perspektiven gibt es für EnBW?
Leprich: Die fetten Jahre sind vorbei, das macht einen Konzernumbau extrem schwierig. Denn die bisherigen Hauptsäulen, also Kernenergie und Kohle, brechen weg und bieten keine Perspektive. Deshalb braucht der Konzern eine grundsätzliche Umorientierung.

Welche tatsächlichen Möglichkeiten hat die neue Landesregierung, Einfluss auf das operative Geschäft zu nehmen?
Die Landesregierung hat einen Anteil von rund 45 Prozent an EnBW, da hat sie natürlich Gestaltungsmöglichkeiten. Das gilt umso mehr, wenn sie sich mit dem zweiten großen Anteilseigner OEW, also den Landkreisen Baden-Württembergs, abstimmt. Gemeinsam besitzen sie übe...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.