Der Westen twittert schlecht

»Bodybits« untersucht den sozialen Charakter von Information

Warum bleiben die Bürger der westlichen Demokratien hinter den Bewohnern Nordafrikas zurück? Warum benutzen sie Kommunikationsmedien wie Twitter und Facebook nicht in gleichem Maße, um ihre Gesellschaften revolutionär zu verbessern? Diese Frage stellte der Soziologe Richard Sennett bei der Eröffnung der Veranstaltungswoche »Bodybits« im Haus der Kulturen der Welt, in der es um das Verhältnis von Körper, Gesellschaft und digitaler Information geht. Das ist seit längerem schon nicht mehr mit dem Gedanken der Abbildung – also: Daten bilden die Realwelt ab – zu fassen. Digitale Informationen formen vielmehr ihrerseits die harte, empirische Realität. Der soziale Charakter der digitalen Information hat es Sennett daher angetan. Auf seine Eingangsfrage lieferte er die für die westlichen Gesellschaften nicht unbedingt schmeichelhafte Antwort gleich mit.

Als Kronzeugen bemühte er den Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt. Der hatte ber...


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