Ai Weiwei eröffnet Studio in Berlin
(dpa). Ai Weiwei ist nicht nur der berühmteste chinesische Künstler, sondern in China auch so etwas wie ein soziales Gewissen. Wegen seiner Kritik am kommunistischen System kann der 53-Jährige nur im Ausland ausstellen. In Berlin schafft er sich jetzt ein Standbein. Der in China politisch unter Druck stehende Regimekritiker schafft sich damit einen zusätzlichen Standort, um seinen Tätigkeiten in Deutschland und Europa besser nachgehen zu können. Pläne für einen kompletten Umzug hat der 53-Jährige vorerst aber nicht. »Ich will so wenig wie möglich in Europa sein, aber ich könnte keine andere Wahl haben, wenn mein Leben oder meine Existenz irgendwie bedroht sein sollten«, sagte Ai Weiwei am Dienstag der dpa.
»Die Atmosphäre in Berlin ist gut. Die Stadt hat viele Künstler und ist vergleichsweise günstig«, sagte Ai Weiwei. Seit zwei bis drei Monaten liefen die Vorbereitungen für das Studio im Berliner Stadtteil Oberschöneweide. »Ich habe viel Arbeit in Deutschland und Europa, deswegen brauche ich einen Arbeitsplatz.« Auf dem ehemaligen AEG-Gelände, auf dem zu DDR-Zeiten das Kombinat VEB Kabelwerk Oberspree produzierte, will Ai Weiwei nach Angaben der Zeitung vier Hallen kaufen und 4800 Quadratmeter beziehen. Zum Gallery Weekend wird er dort am 29. April eine Ausstellung eröffnen.
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