Merkel sucht Atomkonsens

Nach Landtagswahlen will Kanzlerin zu »breiter Debatte« finden

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die AKW-Laufzeitverlängerung vom Herbst zwingt Schwarz-Gelb nun, den rot-grünen Atomausstieg noch zu übertreffen. Immer mehr Koalitionsgrößen scheinen das einzusehen.

Die Energiekonzerne müssen sich wirklich über sich selbst ärgern in diesen Tagen. Vor einem halben Jahr erst hatten sie die – allerdings bereitwillige – schwarz-gelbe Bundesregierung angestiftet, den alten, rot-grünen »Atomkonsens« zu kündigen und gerade die besonders profitablen, weil abgeschriebenen Alt-Meiler länger laufen zu lassen.

Ohne diese »Laufzeitverlängerung« aber hätte der japanische GAU längst nicht die ungeheuere innenpolitische Sprengkraft entwickelt, die nun sogar die CDU aus der Stuttgarter Staatskanzlei katapultiert hat. Der »Atomausstieg« von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) und Minister Jürgen Trittin (Grüne) galt im Gegenteil in der Anti-AKW-Bewegung lange als viel zu fauler Kompromiss und war dementsprechend unpopulär. Erst der noch viel schlechtere »Deal« von 2010 lässt den rot-grünen Kompromiss gut aussehen – und lenkt Angst und Empörung nach der Katastrophe zuverlässig auf grüne Mühlen. Erst dies...


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