Opium der Erinnerungen

Die Autorin macht es uns nicht leicht. Das komplizierte Handlungsgeflecht in ihrem Roman wird von fünf Ich-Erzählern dargeboten. Die pendeln zwischen Sao Paulo und Prag hin und her. Zentrale Figur ist Jaromir Cerny. Er war als Halbjude mit seinen Eltern vor Hitlers Schergen über den Ozean geflüchtet, als Mähren okkupiert worden war. In der Folge half er als Schleuser unter Einsatz seines Lebens Anderen bei der gefährlichen Flucht über die Grenze, wurde jedoch in den letzten Kriegstagen ertappt und in ein KZ gesperrt. Nach der Befreiung wirkte er von Brasilien aus als Doppelagent, bis er dazu gesundheitlich nicht mehr in der Lage war. Noch kurz vor 1987 war er in geheimer Mission in der Tschechoslowakei. Hier wusste er seine Geliebte aus Jugendtagen, hierher zog es ihn immer wieder. Maruška hatte er fünfzig Jahre l...