Evaluierung zeigt Fortschritte und viele Defizite im Nationalpark
Wolfgang Ewert
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Seit knapp zwei Jahren werden deutsche Nationalparks einer Qualitätskontrolle nach einheitlichen Kriterien und Standards unterzogen. Den Auftakt bildeten im Oktober 2009 die Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und Jasmund. Auch der Nationalpark Unteres Odertal unterzog sich einer solchen Evaluierung. Vor einer Woche wurde der Abschlussbericht in Potsdam vorgestellt.
In den ersten Jahren nach seiner Gründung 1995 kam Deutschlands einziger Flussauen-Nationalpark kaum aus den Schlagzeilen. Landnutzer aller Couleur liefen Sturm gegen Nutzungsbeschränkungen, Uneinigkeit in der brandenburgischen Landesregierung nährte die Querelen und den Zwist zwischen Naturschützern und -nutzern. Mit der Novellierung des Nationalparkgesetzes 2006 habe sich dies weitestgehend geändert, so Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (LINKE). Der Nationalpark sei in der Region angekommen und genieße zunehmende Akzeptanz. Eine Einschätzung, der sich auch das Evaluierungskomitee anschließt. »Der Nationalpark ist kein Fremdkörper mehr, sondern lebendiger Bestandteil der Region, die Menschen wünschen sich noch mehr«, sagte der Leiter der Evaluierungskommission, Karl-Friedrich Sinner, selbst Chef des Nationalparks Bayrischer Wald.
Zwei Tage lang haben sich Experten vor Ort über die Gegebenheiten in...