Drohungen gegen Protestierende in Irak

Sicherheitskräfte unter Folterverdacht

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mindestens acht Personen kamen am Wochenende in Irak bei Anschlägen und Überfällen ums Leben. Zugleich kommt es immer wieder zu Protesten gegen schlechte Lebensbedingungen.

Die Demonstrationen für bessere Lebensbedingungen in Irak gingen am vergangenen Freitag in die sechste Woche. In Bagdad trafen sich Tausende auf dem Tahrir-Platz im Zentrum der Stadt, wo sie erneut Arbeitsplätze, ein Ende der Korruption und die Freilassung von Gefangenen forderten.

Alaa Nabil, einer der Organisatoren der Proteste und Mitarbeiter der Organisation für die Freiheit der Frauen (OWFI), wurde nach Angaben der Organisation entführt und gefoltert. Seine Peiniger entließen ihn mit den Worten, man werde ihm und drei seiner namentlich genannten Mitstreiter »die Zungen abschneiden«, sollten sie es noch einmal wagen, auf den Tahrir-Platz zu gehen. Wenn er und seine Freunde nicht aufhörten mit ihrem Protest, »werden wir jeden Einzelnen von euch erschießen und eure Leichen so verbergen, dass sie nicht gefunden werden«.

Alaa Nabil war bereits am 21. März von Sicherheitskräften festgenommen und eine Stunde lang verhört worden. Ta...


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