Blutige Proteste gegen die Koran-Verbrennung
Afghanistan in Aufruhr / US-Prediger Jones: Bin nicht verantwortlich
Die Welle der gewalttätigen Proteste in Afghanistan gegen die Koran-Verbrennung in den USA vor zwei Wochen hat am Wochenende angehalten. Mindestens zwölf Menschen starben bei Demonstrationen in der südlichen Provinz Kandahar durch Steine und Schüsse. Der US-Pastor Terry Jones, der die Koran-Verbrennung geleitet hatte, sagte, er fühle sich nicht für die Vorfälle verantwortlich.
Kabul/Washington (dpa/ND). In Afghanistan halten die Proteste gegen eine Koranverbrennung in den USA an. Bei schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in der südafghanischen Stadt Kandahar kamen am Samstag nach offiziellen Angaben mindestens zwölf Menschen ums Leben. Mehr als 80 weitere wurden verletzt. Proteste am Sonntag verliefen nach Behördenangaben dagegen weitgehend friedlich. Nur vereinzelt seien Polizisten mit Steinen beworfen worden, hieß es.
Auslöser der Proteste war der radikale Prediger Terry Jones im US-Staat Florida. Er hatte nach Angaben der »New York Times« am 20. März einen Koran in seiner Gemeinde verbrannt. Dies war zunächst weitgehend unbemerkt geblieben, da US-Medien sehr zurückhaltend darüber berichtet hatten. Jones hatte im Vorjahr weltweit für Aufsehen gesorgt, als er den Koran am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September verbrennen wollte.
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