Ein Staatsmann für die Sorben
Generationswechsel: Der 27-jährige David Statnik ist neuer Vorsitzender der Domowina
Die Domowina hat mit David Statnik einen neuen Chef, den zweitjüngsten in der fast 100-jährigen Geschichte. Er will das Sorbische für seine Kinder bewahren und mehr Selbstbestimmung für sein Volk erstreiten.
Namen scheinen doch Vorzeichen zu sein. Das Wort »Statnik« bedeutet laut sorbischem Wörterbuch »Staatsmann«. Zwar sei diese Verwendung im Sorbischen nicht häufig, sagt der junge Mann, der den Namen trägt. Womöglich liegt das daran, dass die Sorben nie in einem eigenen Staat lebten, sondern stets als Minderheit im deutschen Siedlungsgebiet. Für das Amt, das David Statnik übernommen hat, scheint der Name aber passend. Der 27-Jährige, der als Bühnentechniker am sorbischen Nationalensemble arbeitet, ist neuer Vorsitzender der Domowina, eines Vereins, der sich als Interessenvertretung aller Sorben versteht.
Die Wahl sorgte für Aufsehen – zunächst wegen des Generationswechsels. Statnik ist 36 Jahre jünger als sein Vorgänger Jan Nuck und der zweitjüngste Chef in der Geschichte des Bundes der Sorben, der 2012 sein 100-jähriges Gründungsjubiläum feiert. Nur Pawol Nedo, der 1933 das Amt antrat, war noch zwei Jahre jünger. Selbst viele Mitglie...
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