Rebellen gegen den Kommerz
Zwei Bücher untersuchen die die Fußballfankultur der Ultras
Fernsehsender greifen gerne auf sie zurück, wenn die Regie Stadionatmosphäre einfangen will. Ohne Ultra-Kurven wäre die Stimmung in den Bundesliga-Arenen zweifellos um einiges trüber, doch die Polizei teilt diese Begeisterung selten. Für sie sind Ultras ein latent gefährlicher Zusammenschluss mit indifferenter Haltung zur Gewalt.
Ultras polarisieren: gegenüber der Gesellschaft, dem Verein und im eigenen Anhang. Zwei Sozialwissenschaftler haben nun Untersuchungen über das Phänomen vorgelegt, das sich seit etwas über zehn Jahren einen dominanten Platz in deutschen Stadien sichert. Für Daniel Langer sind die Ultras die »erste multimediale Fanbewegung«, die sich über vielfältige Ausdrucksformen Raum und Gehör verschafft. Dem Sozialpädagogen geht es darum, »eine zeitgemäße Jugendkultur« mit anderen Instanzen zu kombinieren, »um relevante Sozialisationsfunktionen übernehmen zu können«. Dabei bleibt er allzu sehr auf der Rezeptebene und k...
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