Präsident Sarkozys besonderer Regenschirm

Erfindung aus der Normandie schützt mit Hightech-Material nicht nur vor Nässe, sondern auch vor Steinewerfern und Kugeln

  • Luc Olinga, AFP
  • Lesedauer: 2 Min.

Der mit schwarzem Stoff bespannte, zwei Kilogramm schwere Schirm hätte in einen alten James-Bond-Film gepasst. ParaPactum, ein in der Normandie entwickelter Regenschirm, schützt nämlich nicht nur vor Nässe und Wind, sondern auch vor Steinen, Flaschen und sonstigen Gegenständen, die Staatschefs gelegentlich entgegen geworfen werden. Als »Sarkozy-Regenschirm« ist die für den französischen Präsidenten gedachte Neuerfindung deshalb vor Kurzem in Paris vorgestellt worden. »Das ist ein wirklicher Schutzschild, der neugierige Blicke fernhält, Wurfgeschosse stoppt und auch bei Rempeleien schützt«, sagt Jean-Pierre Yvon, Chef des Familienunternehmens »Le Véritable Cherbourg«, das seit Jahren Edelregenschirme herstellt.

Insgesamt besteht der ParaPactum aus 176 Teilen. Besonders widerstandsfähig sind die Streben, die sich bei normalen Schirmen gerne einmal verbiegen. Doch die Neuerfindung hält eine fliegende Champagnerflasche und sogar einen Hocker aus, der an dem Schirm abprallt und in zwei Teile zerbricht. Das Material fanden Yvon und sein 24-jähriger Sohn Charles, der Physik studierte, in der Formel Eins und in der Raumfahrt. Ein Jahr experimentierten Vater und Sohn, bevor sie den ParaPactum stabil genug hatten. Sogar Kugeln könne ihr Produkt abwehren, sagt Jean-Pierre Yvon.

»Wir haben unsere Vorstellungen erfüllt«, freut sich der Firmengründer, dessen Unternehmen bis zu 15 000 Regenschirme pro Jahr herstellt. Nach Tests im Windkanal prüfte die Sicherheitstruppe des Präsidenten (GSPR) das Produkt und befand, es sei »für den Schutz geeignet«. »Eine bessere Werbung kann es nicht geben«, lobt Jungchef Charles. Auch die RAID-Eliteeinheit der Polizei hielt den Schirm, den es in zwanzig Farbtönen gibt, für ihre Zwecke passend.

Wie die anderen Schirme der Marke trägt auch der ParaPactum das Wappen der Stadt Cherbourg am Ärmelkanal in seiner Bespannung. Cherbourg ist für Regenschirme eine besondere Adresse, da Niederschläge dort besonders häufig sind.

Die vielen hochwertigen Bestandteile und die vergleichsweise lange Produktionszeit von einem Monat machen den ParaPactum, der gut anderthalb Kilo schwerer ist als normale Schirme, auch besonders teuer. Zwischen 7000 und 11 000 Euro soll ein solcher Schutzschirm kosten, der allerdings nicht im Laden zu haben ist. »Man muss ihn per Mail oder telefonisch bestellen«, sagt Charles Yvon. Sarkozys Personenschutz bestellte bereits ein Dutzend für den Präsidenten. Vater und Sohn Yvon hoffen, dass dadurch auch andere Staats- und Regierungschefs oder Stars animiert werden, zu dem Schirm aus der Normandie zu greifen.

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