Mit Birkenpollen in die Saison
(dpa). Mit den ersten Birkenpollen kehren auch für zigtausende Berliner beschwerliche Zeiten zurück. Etwa 20 Prozent der Erwachsenen und 15 Prozent der Kinder sind in Industrienationen von Heuschnupfen betroffen, schätzt die WHO. Birken oder Gräser, Hasel oder Erle und immer öfter auch Ambrosia führen mit ihren Pollen das Immunsystem in die Irre und lösen heftige allergische Reaktionen aus, die bis zu Asthma reichen können. »Die Klimaerwärmung der letzten 25 Jahre führte zu einer deutlich längeren Pollenflugzeit im Jahr«, sagte die FU-Meterologin Sandra Kannabei am Mittwoch. Das FU-Institut betreibt seit Jahren gemeinsam mit dem Wetterdienst MeteoGroup den Polleninformationsdienst. Beim regelmäßigen Auswerten ihrer zahlreichen Pollenfallen stellten die Experten fest: Die Blühzeit der Birke hat sich durch den Klimawandel seit 1984 bereits deutlich verlängert – von 28 auf 36 Tage – und zudem um elf Tage nach vorne verschoben. Im Herbst bildet dann die Ambrosia-Pflanze den späten Abschluss, weil sie die sonst Anfang September mit dem Beifuß endende Pollensaison bis weit in den Oktober hinein verlängert. Nur noch der November bleibt somit quasi pollenfrei.
Problematisch sehen Experten den Allergie-Vormarsch der Ambrosia-Pflanze: Erfahrungen aus Ungarn und Norditalien zeigten uns, dass da auf das Gesundheitssystem eine immense Kostenwelle zurolle. Auch in Berlin sind bereits fünf Prozent der Pollenallergiker gegen Ambrosia allergisch, ergab eine Auswertung von 1500 Pricktests aus Arztpraxen.
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