»Aus prinzipiellen Erwägungen ...«
Topographie des Terrors erinnert an den Eichmann-Prozess von 1961 und Ankläger Gabriel Bach berichtet über eine erdrückende Beweislast
Es war der erste Prozess, in dem die Shoah in ihrer ganzen grausigen Dimension zur Sprache kam: das Tribunal gegen Adolf Eichmann, das vor 50 Jahren, am 11. April 1961, in Jerusalem eröffnet wurde. Dem Ereignis widmet sich eine Ausstellung der Topographie des Terrors in Berlin, die erste ihrer Art in Europa. Dienstagabend wurde sie feierlich eröffnet.
Zwei Tage, nachdem der Mossad den ehemaligen SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann aus seinem Versteck in Argentinien nach Israel entführt hatte, klingelte das Telefon bei Gabriel Bach. Der Justizminister fragte, ob er den polizeilichen Vernehmern als Berater beistehen wolle. Bach wollte. Nicht ahnend, was da auf ihn zukam.
Der 1927 in Halberstadt geborene Jurist, der in Berlin die Theodor-Herzl-Schule am Adolf-Hitler-Platz besucht hatte, verdankte glücklichen Zufällen sein Überleben. Im Jahr der »Reichskristallnacht«, 1938, war die Familie nach Holland emigriert und einen Monat vor dem im Mai 1940 beginnenden »Westfeldzug« der Wehrmacht nach Palästina ausgereist – mit der »Patria«, dem Schiff, das noch im November jenes Jahres explodierte; 270 Menschen starben dabei.
SchmerzgrenzenNeun Monate hatte Bach sein Büro im Gefängnis, in dem Eichmannn saß. Der junge Jurist las gerade in der Autobiografie von Rudolf Höß, dem im Apri...
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