Der Schatten des Zauberlehrlings

Der Dresdener Silhouettenfilmer Jörg Herrmann animierte die sorbische Krabat-Sage

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Jörg Herrmann ist der letzte »Silhouettenfilmer«. In seinem Studio bei Dresden entstehen Trickfilme, deren Darsteller als Schatten auftreten. Jetzt hat er die alte sorbische Sage von Krabat verfilmt.

Jörg Hermann bei der Arbeit an »Der siebente Rabe«.
Jörg Hermann bei der Arbeit an »Der siebente Rabe«.

Mit dem »Koraktor« wäre Jörg Herrmann schneller am Ziel gewesen. Der »Koraktor« ist ein Buch der schwarzen Magie, die sein Filmheld Krabat bei dem schurkischen Besitzer der schwarzen Mühle erlernt. Der sorbische Sagenheld Krabat, der vom Kriegswaisen zum Zauberlehrling wird, verwandelt sich mithilfe des Zauberbuchs in ein Pferd, ein Getreidekorn oder einen Fuchs, und er erweckt Gegenstände zum Leben. Mehr als eines flott gemurmelten Spruchs bedarf es dafür nicht.

Bis Jörg Herrmann Krabat und anderen Darstellern seines neuen Films »Der siebente Rabe« Leben eingehaucht hat, ist mehr Mühe nötig. Auch er pflegt eine schwarze Kunst: die des Silhouettenfilms, bei der Papierfiguren im schwarzen Schattenriss abgelichtet werden. Flotte Sprüche reichen dafür nicht; jede winzige Bewegung wird einzeln gefilmt.

1044-mal muss je Filmminute auf den Auslöser gedrückt werden. Wenn »Massenszenen« gedreht wurden, sei sein Werk pro Arbeitstag nur um...


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