Das große Geschäft mit dem Krieg
MEDIENgedanken: Glaubwürdigkeit der Bilder aus Libyen
19. März 2011, Bengasi, Libyen. Die Kameraführung ist wackelig, unscharf. »Das ist das Blut von Kindern, eines war fünf Jahre, das andere vier Jahre, nein, Monate, und sie wurden heute angegriffen.« Ein vergittertes Fenster ist zu sehen, ein zerwühltes Bett, ein Kopfkissen mit einer großen Blutlache, aus dem Wandschrank gerissene Schubladen, ein zweites Kopfkissen mit einer Blutlache, das Zimmer ist verwüstet. Der Mann, der das Geschehen erklärt, wird nicht vorgestellt. Er weist die Person mit der Kamera an, wohin diese gerichtet werden soll: durch das Gitterfenster ein Blick in den Hof, der voll Trümmer liegt, auf den Boden, in die leeren Schubladen. »Dies sind Zivilisten, ich weiß nicht wie sie sie nennen, was ist das …«. Der Mann sucht nach Worten. »Wer hat das gemacht?« Aus dem Off der Kommentar des Reporters: »Pro-Gaddafi-Kräfte haben den Westrand von Bengasi erreicht. Die Rebellen sagen, die Internationale Gemeinschaft habe...
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