Liebespaare

  • Jenny Becker
  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin ist wieder um ein paar Helden reicher. Herausragend ist diesmal die Gartenverwaltung Schloss Charlottenburg, die schwere Geschütze auffuhr, um den Unglücklichen dieser Welt beizustehen. Ihr Einsatz für ein Schwanenpaar wird von der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. mit einer »Helden für Tiere«-Urkunde ausgezeichnet. Die Schwäne im Schlossgarten hatten vergeblich versucht, zu brüten, waren jedoch immer wieder von Passanten und freilaufenden Hunden gestört worden. Die Gartenverwaltung sperrte das Gebiet um das Liebesnest mit einer 125 Meter langen Schutzzone ab. Sogar an Strohmatten als Sichtschutz war gedacht – damit sich das Paar ungestört der Fortpflanzung widmen kann. Tierlieb wie die Berliner sind, setzen sie sich eben für den Schutz der Tier-Liebe ein.

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Eine Liebesverbindung ganz anderer Art haben Berliner Forscher entdeckt. In einem Ostsee-Bernstein fanden sie eine konservierte Insektenlarve, die sich gerade huckepack von einer Sackspinne tragen lässt. Die Zuneigung bei dem 44 Millionen Jahre alten Paar dürfte jedoch nur einseitig gewesen sein, denn die Larve der sogenannten Fanghafte ernährte sich von den Spinnenbabys. Das Museum für Naturkunde freute sich über den ungewöhnlichen Fund. Es sei selten, dass sich aus einem Fossil auf das Verhalten eines Tieres schließen lasse, hieß es.

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Wenig Toleranz für Verliebte zeigt CDU-Verkehrsexperte Oliver Friederici. Laut Presseberichten forderte er ein Hup-Verbot auf dem Kudamm. Das Bußgeld für unnötiges Hupen solle auf 50 Euro erhöht werden. Besonders genervt zeigte er sich von den Hochzeits-Hup-Kolonnen der Großfamilien. Fehlt nur noch, dass er demnächst nicht nur Hochzeitsfreude, sondern auch Frühlingsgefühle mit einer Strafe belegen will.

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