Wohlstand ohne Wachstum
Der britische Ökonom Tim Jackson plädiert für eine neue Wirtschaftsordnung
Tim Jackson ist Professor für Nachhaltige Entwicklung an der Universität Surrey und Berater der britischen Regierung. Sein Buch »Wohlstand ohne Wachstum« ist jetzt auf Deutsch im Oekom-Verlag erschienen. Es gilt schon jetzt als Grundlagenwerk in der Debatte um eine Postwachstumsökonomie. Mit Jackson sprach für ND Ina Beyer.
ND: Herr Jackson, Anfang dieser Woche ist Ihr Buch »Wohlstand ohne Wachstum« auf Deutsch erschienen. Darin plädieren Sie für eine neue Definition von Wohlstand und eine Abkehr von einer einseitig auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftsweise. Können Sie – ganz kurz – die zentrale Idee hinter Ihrem Buch erläutern?
Jackson: Je mehr Wachstum wir generieren, desto größer sind auch die ökologischen Auswirkungen. Der alleinige Fokus auf immer mehr Wachstum reicht aber nicht aus, um einige unserer gesellschaftlichen Probleme zu lösen.
Unser Wirtschaftssystem ist darauf ausgerichtet, dass Verbraucher immer mehr konsumieren. Doch Konsum hat uns nicht so glücklich gemacht, wie wir gerne wären. Das Buch stellt in Frage, ob Wohlstand und wirtschaftliches Wachstum automatisch ein und dasselbe sind. Ich bin anderer Meinung.
Nämlich?
Wir brauchen ein Wirtschaftssystem, das weniger besessen mit dem Wachstumsprozess an sich ist, sondern uns tatsä...
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