Müllhalden als Bergwerke
Forschung und Abfallwirtschaft erschließen neue Rohstoffquellen
Müllhalden als Bergwerke der Zukunft? Millionen Tonnen Kupfer, Nickel und andere Rohstoffe lagern dort. Forscher haben sich jetzt diesen Kostbarkeiten zugewandt, denn die Preise auf dem Weltmarkt steigen.
Am Fuße der Schwäbischen Alb herrscht Goldgräberstimmung. 20 Meter in die Tiefe dringt die Bohrschnecke und fördert Proben lange unterschätzter Reichtümer zu Tage. Der Ort, an dem der Bohrkopf in die Erde vorstößt, ist die Kreismülldeponie von Hechingen, einem Ort mit 20 000 Einwohnern bei Stuttgart. Glaubt man Stefan Gäth, Abfallforscher an der Universität Gießen, so könnten die 1,7 Millionen Kubikmeter Abfall der Halde in ein paar Jahren die Gemeindekasse zum Klingen bringen.
Denn was einst der letzte Dreck war, mausert sich derzeit zum begehrten Rohstoff. In der Müllhalde, so schätzt Gäth, schlummern Rohstoffe im Wert von 65 bis 120 Millionen Euro, allein der Metallwert belaufe sich auf 15 bis 30 Millionen. Und so wühlen der Professor und seine Doktoranden derzeit im Müll – ganz offiziell im Auftrag des Landesumweltministeriums, Geldgeber des Forschungsprojekts. Die Deponie ist seit 1981 in Betrieb, ein Teilstück wurde 2005 gesch...
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