Polen-Boom in Deutschland?
Konferenz in Warschau widmete sich einem vermeintlichen Phänomen
Die These überraschte: Immer mehr Deutsche interessieren sich für Polen. Um dies zu belegen, veranstalteten die polnische Regionalgruppe der Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) und die Soziologische Diskussionsgruppe der Universität Warschau in der polnischen Hauptstadt eine Konferenz.
»Als ich letztes Jahr als Erasmus-Studentin in Bremen war, habe ich gemerkt, wie viele Deutsche Polnisch lernen und sprechen. Bei uns in Polen ist das überhaupt nicht bekannt. Daraus ist die Idee zu unserer Konferenz entstanden.« Die Soziologiestudentin Dorota Nieweglowska hängt ein Plakat auf, das für die viertägige Veranstaltung an der Universität Warschau wirbt. »Polenorientiert – Warum interessieren sich Deutsche für Polen?«, steht darauf. Das erste P ist zu einem Fragezeichen geformt. Gerade so, als ob nicht alle im Organisationsteam an den vermeintlichen Polen-Boom in Deutschland glaubten.
Die Konferenz belegte denn auch, dass noch immer ein großes Ungleichgewicht im deutsch-polnischen Verhältnis herrscht. Adam Krzeminski, Polens meistzitierter Deutschland-Kenner vom Wochenmagazin »Polityka«, erinnerte zur Eröffnung daran, dass das wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen Polen und Deutschland mit »eins zu drei, einige sagen...
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