Tödliche Schüsse auf dem Kairoer Tahrir-Platz
Ägyptisches Militär ging gewaltsam gegen Demonstranten vor
Die arabischen Länder kommen nicht zur Ruhe. Trotz des gewaltsamen Vorgehens des ägyptischen Militärs gegen Demonstranten harrten auch am Sonntag weiter Hunderte auf dem Tahrir-Platz in Kairo aus. Bei neuer Gewalt gegen Demonstranten in der südsyrischen Stadt Daraa sollen nach Angaben von Menschenrechtlern über 20 Menschen getötet worden sein.
Erstmals seit dem Mubarak-Sturz ist in Kairo mindestens ein Demonstrant bei Zusammenstößen mit dem Militär ums Leben gekommen.
Am Freitagnachmittag schien er noch ein Ort des Friedens zu sein – der Tahrir-Platz im Zentrum Kairos, auf dem sich Hunderttausende, wenn nicht ein Million Menschen zur größten Demonstration seit den Tagen der Revolution versammelt hatten. An allen Ecken lief Musik, verkauften fliegende Händler Popcorn, Tee und Gebäck, und als der Ruf zum Gebet über die Lautsprecher schallte, senkten sich Abertausende Rücken zugleich auf den staubigen Boden. Die Sonne knallte vom Himmel, Männer hielten sich Zeitungen über den Kopf, Handys surrten, Kinder weinten. »Die Revolution ist zurück!« riefen die Menschen, und verlangten auf ihren Plakaten, in ihren Reden vieles, was sie schon vor zwei Monaten gefordert hatten: Mubarak und seine Riege sollen endlich vor Gericht gestellt, die Staatspolizei aufgelöst werden.
Doch krit...
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