Schuld und Unschuld

Katharina Wagner inszenierte in Mainz Eugen d'Alberts »Tiefland«

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Was Eugen d'Albert (1864– 1932) da mit seiner Oper »Tiefland« in Wagners Windschatten komponiert hat, kommt dieser Regisseurin durchaus entgegen. Katharina Wagner, Urenkelin des Großkomponisten und Co-Direktorin der Bayreuther Festspiele, hat eine Vorliebe für den großen, ausladenden Orchesterklang. Aber d'Alberts 1903 uraufgeführtes Opus weist aber noch eine andere Parallele zu Wagners Werken auf: Ähnlich wie »Rienzi«, die »Meistersinger« oder »Parsifal« mochte Hitler auch »Tiefland«. Dass überdies ausgerechnet Leni Riefenstahl mit ihrer Verfilmung des Werks ein Beispiel ihrer Verführungsästhetik lieferte, ließ »Tiefland« lange Zeit von den Spielplänen verschwinden. In den letzten Jahren bot diese Oper aber immer wieder eine Vorlage für ambitionierte Regisseure, sich mit dem derart »belasteten« Stück auseinanderzusetzen. Dass Katharina Wagner solchen Aufgaben gewachsen ist, hat sie exemplarisch mit ihren Bayreuther »Meistersingern« be...


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