Den Toten die Namen wiedergeben

Die Gedenkstätte des ehemaligen KZ Langenstein wurde umgestaltet, Tafeln mit Lebensdaten erinnern an die Opfer. Doch viele fehlen noch

  • Uwe Kraus, Langenstein
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge (Sachsen-Anhalt) wurde am Sonntag – 66 Jahre nach der Befreiung des Lagers durch US-Truppen am 11. April 1945 – ein neu gestalteter Gedenkort übergeben. Originale Steine aus dem Tunnelsystem in den Thekenbergen nahe Halberstadt, in dem die Häftlinge zwölf Stunden täglich arbeiten mussten, kennzeichnen nun die sechs Massengräber.

Marcel und Christiane Blumenzak beugen sich über eine kleine Metalltafel und legen Blumen darauf. Der Name Isaac Blumenzak und dessen Lebensdaten 15.5.1903 - 20.3.1945 sind darauf verzeichnet. Der Mann aus Polen ist einer der 772 namentlich bekannten Todesopfer des Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge. Der Vater von Marcel starb wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers am 11. April 1945.

Flucht in letzter Minute

Die Blumenzaks sind aus Paris nach Sachsen-Anhalt gereist. Auf Einladung der Gedenkstätte und dessen Förderverein kommen seit 21 Jahren jeweils Anfang April Überlebende des Konzentrationslagers und deren Angehörige sowie Hinterbliebene von Todesopfern zu den »Tagen der Begegnung« mit Menschen aus der Region zusammen. »Wir wollen die Erinnerungen an die Verfolgung, Deportation und Folter auch an die heutige Jugend weitergeben, damit so etwas nie wieder geschieht«, sagt Christiane Blumenzak nach dem Besuch bei Schüler...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -