Freiheit – eine Kunst
Notizen aus dem Peking dieser Tage: Ai WeiWei, die deutsche »Aufklärung« und Streit
Mehr Menschen als sonst drängten sich letztes Wochenende durch das Künstlerviertel 798 im Nordosten Pekings. »798« ist die Bezeichnung für die frühere Fabrik auf dem Gelände. Weil elektronische und andere geheime Bauteile hergestellt wurden, wurde die Fabrik nur mit einer Nummer gekennzeichnet. Die alten Fabrikhallen tragen die Handschrift deutscher Bauhaus-Architekten, und in den früheren Werkstätten finden sich noch Maschinen aus den 50er Jahren mit dem Herkunftsschild »VEB«.
Kaum ein anderer Ort in China steht exemplarischer für den Wandel der Kunstszene. Wo früher unter strenger Geheimhaltung Rüstungsgüter hergestellt wurden, wo dicke Mauern und Zahlencodes die Öffentlichkeit fernhielten, reihen sich heute dicht an dicht hippe Künstler-Werkstätten und einfache Ausstellungsräume, edle Galerien und grelle Performance-Räume, Design-Studios und Ateliers. Dazwischen kleine Buchhandlungen und Showrooms.
Es gab noch nie in der chine...
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