Niemand will die Flüchtlinge

Auch Deutschland verstärkt Grenzkontrollen / Italien schiebt Migranten ab

Mehr als 20 000 Flüchtlinge kamen seit Januar nach Süditalien. Rom will sie in andere EU-Länder ausreisen lassen. Die Flüchtlingsfrage sei schließlich ein europäisches Problem. Doch die EU-Partner laufen Sturm.

Berlin (Agenturen/ND). Lampedusa: Die kleine Insel im Mittelmeer ist Ziel großer Hoffnungen. Und sie ist der Ort, an dem diese enttäuscht werden, trauriges Beispiel für das Versagen der Europäischen Union in Flüchtlingsfragen. Am Montag erreichten laut italienischen Behörden erneut zwei Boote mit 226 Menschen aus Nordafrika an Bord die Insel. Am selben Tag begann Italien mit der Abschiebung von Flüchtlingen nach Tunesien. 30 Migranten wurden per Flugzeug und in Begleitung zahlreicher Polizisten von Lampedusa ausgeflogen – geplant sind in Zukunft täglich zwei solcher Abschiebeflüge. Aus Protest gegen die Ausweisungen kletterten Flüchtlinge auf das Dach und die Tore des Auffanglagers. Der größte Teil der mehr als 20 000 Menschen, die bisher Italien erreichten, sind Tunesier und werden anders als geflohene Libyer als Wirtschaftsflüchtlinge eingestuft.

Zur Lösung der Probleme der Flüchtlinge hat die EU indes weiterhin nichts beizutragen...


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