Sexualtäter erneut vor Gericht
Angeklagter soll Mädchen in seine Wohnung gelockt haben, was er bestreitet
(dpa). Ein vorbestrafter Sexualtäter steht seit Montag vor dem Berliner Landgericht. Der 46-Jährige soll nach seiner Haftentlassung trotz richterlichen Verbots in seinem Wohnviertel in 49 Fällen Kontakte zu Kindern gesucht haben. Im vergangenen Jahr habe er zudem sieben Mädchen im Alter zwischen 9 und 15 Jahren in seine Wohnung im Stadtteil Köpenick gelockt.
Zu Prozessbeginn bestritt der Angeklagte die Vorwürfe weitgehend. Der im Juni 2009 aus der Haft entlassene Mann sprach von Unterstellungen und bodenlosen Frechheiten. Er habe keine Kontakte gesucht, die Mädchen habe er über seine Stieftochter kennengelernt. Ab Mai 2010 seien die Mädchen gegen seinen Willen in seine Wohnung gekommen. Sie hätten nicht ihn besucht, sondern seinen Sohn und dessen Freund, die auch dort lebten.
Er habe die Mädchen weder berührt noch habe er sich nackt vor ihnen gezeigt. Auch habe er ihnen keine Zigaretten oder Alkohol überlassen, wies der 48-Jährige die Vorwürfe zurück. Er habe den Mädchen erzählt, dass er unter Führungsaufsicht stand. Er habe Kindern manchmal an einer Schnur aus dem Fenster Süßigkeiten auf die Straße heruntergelassen. Mit Wissen der Mütter habe er Kleidung verschenkt und Fahrräder verliehen.
Bis zu seiner Entlassung im Juli 2009 hatte der Angeklagte wegen sexuellen Missbrauchs seiner leiblichen Tochter und einer Stieftochter zwei Strafen von zusammen fünf Jahren und vier Monaten Haft verbüßt. Mit der Stieftochter hatte er ein Kind gezeugt.
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