»Halbfinalsieg« für Bürgerrechtler

Indien: Mit Hungerstreik gegen Korruption

  • Hilmar König
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ein »Fasten bis zum Tode« hat in Indien den Stein gegen ein verbreitetes Übel ins Rollen gebracht: Bestechung. Auf unerwartet starken Druck der Bürgerbewegung lenkte die Regierung dieser Tage ein. Bis Ende Juni soll ein effektives Antikorruptionsgesetz ausgearbeitet und bis zum Unabhängigkeitstag am 15. August vom Parlament verabschiedet werden.

Als Motor der Kampagne »Indien gegen Korruption« erwies sich der prominente Sozialaktivist und »Gandhianer« Anna Hazare. Der 72-Jährige zog mit ein paar Dutzend Gleichgesinnten in den Jantar-Mantar-Park im Zentrum Neu Delhis und setzte sich zum »Fasten bis zum Tode« ins Gras. Es dauerte nicht lange, bis sich diese Protestaktion wie ein Lauffeuer durch die Hauptstadt verbreitete. Mehr und mehr Menschen strömten zum Jantar Mantar, um ihre Unterstützung für Hazares Forderungen zu bekunden. Am Ende waren es über 100 Bürgergruppen, die sich landesweit mit dem »Veteran des gewaltlosen Widerstands« solidarisierten. Die Regierung wollte Anna Hazare zunächst von seinem Vorhaben abbringen. Selbst Kongressparteichefin Sonia Gandhi appellierte an ihn, den Hungerstreik zu beenden.

Hazare verlangte, dass endlich ein »Antikorruptionsgesetz mit Zähnen« auf den Ti...


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