Bosheit und Banalität
»Böse Körper« eröffnen die Werkschau Christoph Winkler in den Sophiensaelen
Schweres Geschütz fährt Christoph Winkler für seine Premiere in den Sophiensaelen auf. Um Tanz allein geht es bei ihm ohnehin schon lange nicht mehr: Er sucht den Brückenschlag zu intellektuellen Fragestellungen, was nicht von Übel sein muss. Diesmal hat es ihm der »Böse Körper« angetan, so der Stücktitel, zumindest was der Darsteller vermöge seines Körper an bösen Verhaltensweisen sichtbar machen kann. Zur theoretischen Grundierung zitiert er in einem publizierten Interview zum Stück Personifikationen des Bösen wie de Sade, Hitler, Eichmann, beruft sich auf Denker wie Nietzsche und Bataille, die sich mit dem Bösen befasst haben.
Vornehmlich jedoch greift er auf filmische Verkörperungen des Bösen zurück, die als Vorlagen bereits präsent sind. Anthony Hopkins, Jack Nicholson, Robert de Niro, sie können in ihren Rollen so herrlich fies sein, zeichnen indes gleichsam subtile Psychogramme der dargestellten Charaktere. Im Tanz, folgert W...
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