Vom Glück der Bodenständigen
Begegnungen in Aschau: Musizierende Senner, wandernde Landfrauen und eine Kräuterhexe
Seit Wochen regnet es Bindfäden, doch es gibt auch gute Tage, an denen trübt »nur« Nebel die Laune schon beim Aufwachen. Heute ist so einer. Die Suppe wabert so dick, dass man sich am besten fest bei den Händen nimmt, um sich nicht zu verlieren. Dass wir Herbert Reiter dennoch eineinhalb Stunden den steilen Weg von Aschau hinauf zur Sameralm folgen, hat nur einen Grund: Der in seinem Optimismus offensichtlich durch nichts zu erschütternde junge Tourismuschef der Chiemgau-Gemeinde versprach uns auf 987 Meter Höhe Sonnenschein.
Die 1925 gebaute Almhütte allerdings ist erst auszumachen, als wir die Türklinke schon fast in der Hand halten. Doch Herbert soll Recht behalten, kaum ist die Schwelle überschritten, geht die Sonne auf – wenn auch ganz anders als erwartet. Claudia und Michael Sichler, die hier den Sommer über Kühe hüten und Wanderer mit einer kräftigen Brotzeit bewirten, empfangen uns und strahlen übers ganze Gesicht: »Kommt re...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.