Endlich Klartext, bitte!

MEDIENgedanken: Libyen und die Linken

  • Rossana Rossanda
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Il Manifesto« scheint nicht in der Lage zu sein, die Dinge beim Namen zu nennen: Dass es sich nämlich bei Gaddafis Libyen weder um eine Demokratie noch um einen fortschrittlichen Staat handelt, und dass der aktuelle Umsturzversuch sich gegen einen Familienclan richtet, den wir gerne abgelöst sähen. Weshalb diese Vorsicht seitens einer Zeitung, die bisher nie gezögert hat, sich auf die Seite auch wesentlich geringerer Anliegen zu schlagen, solange diese berechtigt erschienen? Ist es denn kein berechtigtes Anliegen, wenn sich die Menschen gegen eine Macht auflehnen, die ihnen nach dem Sturz einer Operettenmonarchie im Jahr 1969 nunmehr seit 40 Jahren jede Form der Einflussnahme und Mitbestimmung vorenthält? Sind die Illusionen vom gesellschaftlichen Fortschritt denn immer noch nicht verschwunden, die viele von uns, mich eingeschlossen, in den sechziger und siebziger Jahren gehegt haben? Ist es denn nicht offensichtlich, dass Libyen heut...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.