Milde Vorgaben für Großbanken

Britische Expertenkommission empfiehlt nicht die Zerschlagung

  • Gabriel Rath, London
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Britische Banken sollen höhere Kapitalreserven halten. Das fordert eine Kommission zur Reform des Finanzmarktes. Damit soll die Erpressungsmacht der Großbanken gegenüber dem Staat verringert werden. Die Kunden dürften die Kosten tragen.

Eine alte Weisheit der Finanzwirtschaft lautet: »Wenn ich eine Million Schulden habe, habe ich ein Problem. Wenn ich 100 Millionen Schulden habe, hat meine Bank ein Problem.« Seit der globalen Finanzkrise lässt sich hinzufügen: »Wenn meine Bank 100 Milliarden Schulden hat, hat der Staat ein Problem.« Dies gilt seit September 2008 besonders für Großbritannien: Bis zu 850 Milliarden Pfund (980 Milliarden Euro) brachte die öffentlichen Hand an Barmitteln und Garantien auf, um einen Zusammenbruch des heimischen Bankensektors zu verhindern.

Dies soll nie wieder geschehen, lautete unausgesprochen der Auftrag, als die britische Regierung im Vorjahr eine unabhängige Expertenkommission unter dem früheren Notenbanker Sir John Vickers einsetzte. Diese sollte Vorschläge zur langfristigen Reform des Bankensektors ausarbeiten. Trotz aller radikalen Rhetorik am Höhepunkt der Finanzkrise bleibt der jetzt vorgestellte Report in seinen Vorschlägen zu...


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