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Erinnerungskultur online: Auschwitzbesuch auf Youtube

  • Regina Stötzel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wer will, kann sich Zeitzeugeninterviews auf dem Smartphone in der U-Bahn anschauen und virtuelle Spaziergange durch Gedenkstätten unternehmen. Unzählige Dokumente über den Holocaust sind im Internet verfügbar. Mit den Folgen, Chancen und Risiken dieser Entwicklung hat sich eine Konferenz in Berlin beschäftigt.

In überhöhter Geschwindigkeit, die kaum Details erkennen lässt, saust eine Kamera durch die Räume des Museums und die Halle der Namen, um schließlich den Blick hinaus ins Freie schweifen zu lassen. Die Website von Yad Vashem, der großen israelischen Gedenkstätte für die im Nationalsozialismus ermordeten Juden, bietet die kleine virtuelle Tour. Die Frage, ob durch eine ausgiebigere Runde im Internet ein leibhaftiger Besuch dort überflüssig werden könnte, steht zwar im Ankündigungstext der Konferenz »httpasts://digitalmemoryonthenet. Erinnerungskulturen online«, die die Bundeszentrale für Politische Bildung in der Deutschen Kinematek am Potsdamer Platz in Berlin veranstaltete. Aber wohl niemand der Teilnehmer würde das ernsthaft bejahen.

Zwei Millionen Menschen jährlich besuchen die Gedenkstätte bei Jerusalem. Elf Millionen sehen sich die Website an. »Wir fragen uns nicht, ob man das Internet nutzen sollte oder nicht, wir tun es«, sa...


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