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Planer wollten Einfluss auf die Flugrouten
Schönefeld (dpa). Bei den umstrittenen Flugrouten für den neuen Großflughafen BBI in Schönefeld hat möglicherweise auch die Planfeststellungsbehörde – das Brandenburger Infrastrukturministerium – versucht, Einfluss zu nehmen. In einer internen E-Mail der Deutschen Flugsicherung (DFS) aus dem Jahr 1998, die die »Bild«-Zeitung (Montag) jetzt veröffentlicht, wird geschildert, wie der damalige Leiter der Behörde den DFS-Leiter für Verfahrensplanung telefonisch darum bat, die Grobplanung für die Flugrouten im »Sinne der PPS«, also der Flughafenplanungsgesellschaft, zu bearbeiten.
Zuvor hatte der damalige Flughafenchef Götz Herberg in einem Schreiben an das Bundesverkehrsministerium gefordert, die Planung mit geraden Starts von den beiden Pisten beizubehalten, obwohl eine internationale Vorschrift dies nicht zulässt. Flughafenchef Herberg begründete dies in dem Brief mit höheren Kosten und Zeitverlust, falls die Deutsche Flugsicherung die Grobplanung nochmal ändern würde. Bislang hieß es im Infrastrukturministerium, man wisse nichts von diesem Brief.
Nach den Schriftwechseln beließ es die Flugsicherung damals bei ihrer Grobplanung mit geraden Starts. Sie bestand aber darauf, im Planfeststellgungsverfahren darauf hinzuweisen, dass bei Inbetriebnahme Verfahrensänderungen, insbesondere durch abknickende Startrouten, möglich sind.
»Ich persönlich denke, dass wir vor dem zugespitzeten politischen Hintergrund mit dieser Lösung leben können«, zitiert die »Bild«-Zeitung den Planer der Deutschen Flugsicherung aus der E-Mail. »Unsere Bedenken sind dann festgeschrieben, und die Verfahren behalten wir in der Hinterhand.«
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