Ministerium in Kabul angegriffen
Zwei Soldaten erschossen / Täter trug Uniform der afghanischen Armee
Kabul/Paris (dpa/ND). Mindestens sieben weitere Armeeangehörige seien verletzt worden, als der Mann am Montag in dem Gebäude das Feuer eröffnete, sagte Ministeriumssprecher Sahir Asimi in Kabul. Wenig später sei der Täter, der auch mit einer Sprengstoffweste bewaffnet gewesen sei, getötet worden. Den Angaben zufolge trug der Schütze eine Uniform der afghanischen Armee.
Der afghanische Sender Tolo TV hatte zunächst unter Berufung auf Sicherheitskreise von mehreren Attentätern berichtet, von denen sich einer habe. Unter den Verletzten sei einer der Leibwächter von Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak, hieß es.
Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Ein Sprecher sagte, der Attentäter sei Offizier gewesen und habe im Auftrag der Aufständischen gehandelt. Ziel des Angriffs sei der französische Verteidigungsminister Gérard Longuet gewesen. Dieser hatte nach offiziellen Angaben am Sonntag Gespräche mit seinem afghanischen Amtskollegen in dem Ministerium im Stadtzentrum geführt.
Das Verteidigungsministerium in Paris teilte dagegen mit, es gebe keine Hinweise darauf, dass Longuet Ziel des Anschlags gewesen sein könnte. Der Minister habe sich am Montag auf dem Militärstützpunkt Bagram nördlich von Kabul aufgehalten. Longuet war am Sonntag zu einem Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Frankreich unterstützt den Militäreinsatz am Hindukusch mit rund 4000 Soldaten.
In jüngster Zeit waren immer wieder Anschläge von Tätern verübt worden, die sich als afghanische Soldaten getarnt hatten. Erst am Sonnabend hatte ein Selbstmordattentäter in Uniform in einem Armeestützpunkt in der östlichen Provinz Laghman neun Menschen mit in den Tod gerissen, darunter fünf NATO-Soldaten. Am Freitag war der Polizeichef von Kandahar von einem uniformierten Angreifer getötet worden.
Bei einer gewalttätigen Kundgebung in der Provinz Parwan wurden unterdessen drei Demonstranten von afghanischen Polizisten erschossen. 25 weitere seien verletz worden, hieß es. Der Protest habe sich gegen Soldaten der Schutztruppe ISAF gerichtet.
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