Braunschweiger Demokratie
Wie ein engagierter Bürger und Ratsherr drangsaliert wird
In Braunschweig ist ein früherer NPD-Kader Oberbürgermeister für die CDU. Sein Gegenspieler, Ratsherr einer Bürgerinitiativen-Liste, wird mit kleinlichen Verfahren überzogen. Jetzt soll er 20 000 Euro bezahlen, weil er unberechtigt ein Megafon benutzt habe.
Es ist gegen 15 Uhr an diesem Vorfrühlingstag, als Peter Rosenbaum eine »Straftat« begeht. Die Szene spielt auf einem Waldweg, an dessen Ende sich Harvester ins Gehölz fressen. Rosenbaum, mit einer zwölfköpfigen Gruppe in gelben Westen erschienen, geht an dem Laster vorbei, der das Astholz aufnimmt. Er will seiner Begleitung das ganze Ausmaß des Kahlschlags zeigen, der im Waggumer Forst für den Ausbau des Braunschweiger Flughafens betrieben wird. Doch nach Ansicht des Polizisten, der die Gruppe begleitet, geht er zehn Meter zu weit. Der Lkw fährt plötzlich weg, ein Arbeiter hält nun ein Absperrgatter über den Weg. Auf dem »Beweisfoto« des Polizisten kann das später so aussehen, als sei Rosenbaum über die Absperrung gestiegen.
»Hausfriedensbruch«, raunzt der Beamte, »Strafanzeige«! Die Gruppe kehrt um und marschiert zurück Richtung Waggum. Seit über einem Jahr schon treffen sich täglich Bürger zu einem Protestspaziergang gegen den F...
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