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Zierliche Hintern, reiche Macker
»35 Tote« von Sergio Álvarez: Der ultimative Kulissenroman aus Lateinamerika
Einen Autor mit diesem Allerweltsnamen soll es tatsächlich geben, und ich bin sogar auf eine Webseite gestoßen, in der ein in Barcelona ansässiger kolumbianischer Schriftsteller mit dem Namen Sergio Álvarez damit droht, selbstironisch, versteht sich, weiterhin »dummes Zeug« zu fabrizieren. Die Lektüre dieser Schwarte, die der Verlag als »Atemberaubend. Erschütternd. Fesselnd.« ankündigt, lässt allerdings eher den Verdacht aufkommen, dass die einschlägig geübten Österreicher Klier, Schmatz und Czernin unter dem erstbesten Pseudonym den ultimativen lateinamerikanischen Kulissenroman verfasst und Norbert Gstreins Verlegertante untergejubelt haben. Er liest sich wie eine Verhöhnung der neokostumbristischen Schmöker vom Fließband der Romanmanufaktur Allende, Belli & Restrepo Ges. m.b.H. (und gleich auch wie eine Parodie auf deutsche Fassungen, in denen es von »zierlichen Mulat...
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