Aufklären gegen Lohndumping

Ab dem kommenden 1. Mai gilt auch in Berlin die Arbeitnehmerfreizügigkeit für Osteuropäer

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der polnische Bauarbeiter kam verzweifelt in die Beratungsstelle des DGB Berlin-Brandenburg. Er und seine drei Kollegen, erzählte der Mann, würden bereits seit drei Monaten auf einer Baustelle in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs schuften und außer einem Taschengeld keinen Lohn erhalten. Dabei waren dem Mann von einem Vermittler in Polen, bei dem er sich auf eine Zeitungsannonce hin beworben hatte, zehn Euro versprochen worden. Ein »klarer Fall von Menschenhandel«, urteilte der Anwalt der Beratungsstelle.

Lohndumping und Ausbeutung dürften mit dem Wegfall der Übergangsfristen für die Arbeitnehmerfreizügigkeit am 1. Mai weiter zunehmen, nämlich dann, wenn geschätzte zusätzliche 30 000 Arbeitskräfte aus osteuropäischen Mitgliedsstaaten der EU nach Berlin kommen, um hier zu arbeiten.

Bei den Berliner Bauunternehmen sorgt die Arbeitnehmerfreizügigkeit für gemischte Gefühle. Nach einer aktuellen Umfrage der Fachgemeinschaft Bau, die...


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