Heftige Gefechte um heiligen Tempel

Waffenruhe an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha wieder hinfällig / Mindestens zehn Tote bei Kämpfen

  • Thomas Berger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der blutige Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha ging am Dienstag nahe der umstrittenen Tempelanlage Preah Vihear mit heftigen Schusswechseln weiter. Seit Karfreitag gibt es wieder Gefechte. Beide Seiten machen sich gegenseitig für den Bruch des vor zwei Monaten vereinbarten Waffenstillstandsabkommens verantwortlich.

Artillerie wurde in Marsch gesetzt, thailändische Panzer rollten Ostersonntag Richtung Grenze, und Armeechef General Prayuth Chan-ocha verkündete, diverse Truppenteile in unmittelbarer Einsatzreserve zu halten. Einerseits Stärke demonstrieren und andererseits den Eindruck einer Offensive vermeiden – darauf kam es den Konfliktparteien in den vergangenen Tagen an. Schließlich will man sich ja nur verteidigen, da würden große Truppenaufmärsche nicht ins Bild passen. Unklar ist, wie es am Karfreitag zum Ausbruch der neuen Kämpfe kam, nachdem mehrere Wochen Ruhe geherrscht hatte. Beide Seiten warfen sich wechselseitig vor, für die aktuelle Eskalation verantwortlich zu sein.

Der Grenzverlauf zwischen den südostasiatischen Nachbarn ist zum großen Teil nicht eindeutig gekennzeichnet. Vor allem fehlt eine solche Demarkation am historischen Tempel Preah Vihear. Das etwa 1000 Jahre alte Hindu-Heiligtum, das aus der Ära des Khmer-Großreiches vo...


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