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Scharfrichter
Wolf Schneider erhält den Henri-Nannen-Preis für sein publizistisches Lebenswerk
Journalismus, weil er schnell geschehen muss, besteht oft aus reflexiver Abwiegelung: Man wisse doch, was und wie es gemeint sei, also solle keiner so penetrant auf dem einzelnen Wort herumreiten. Aber das genau ist der journalistische Auftrag: das einzelne Wort herauszureißen aus jener Praxis, die Sprache zum Vokabular erniedrigt, sie abrufbar, geläufig und Worte seriell macht ...
Wolf Schneider ist einer der schärfsten Sprachkritiker, also: Liebhaber. Er nimmt Wortschatz wörtlich, ist Rächer kenntnislos gesetzter Kommata, Anwalt vergewaltigter Grammatik. Der Korrespondent der »Süddeutschen« und Chefredakteur der »Welt« leitete 16 Jahre die Hamburger Henri-Nannen-Journ...
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