Der »Stresstest« steht noch bevor
Schwacher Euro und marode Alt-Parteien verhelfen Rechtspopulisten in EU zum Aufschwung
Europas Rechtspopulisten spüren kräftigen Rückenwind. Sie profitieren von den unübersehbaren Kosten der Eurokrise, der geschürten Angst vor den Folgen illegaler Einwanderung und der Schwäche etablierter Parteien. Erfolgreich sind sie ausgerechnet in wirtschaftlich stärkeren Ländern.
Das politische Europa schaut derzeit auf Timo Soini. An diesem bulligen Mann im äußersten Nordosten der Eurozone hängt das Schicksal eines Landes im äußersten Südwesten des gemeinsamen Währungsraums – und vielleicht die Zukunft des Euro. Soini hat vor knapp zwei Wochen bei den Wahlen in Finnland mit dem Versprechen gepunktet, dass das Steuergeld der »fleißigen Finnen« nicht mehr die Schulden von sonneverwöhnten Südeuropäern finanzieren soll. Am 16. Mai müssen die Finanzminister der Eurozone über ein Hilfspaket für Portugal entscheiden, einstimmig. Kommt es nicht zustande, rutscht das erste Euro-Land in die Zahlungsunfähigkeit. Unwahrscheinlich, dass es das letzte bliebe.
Doch am Veto Finnlands wird das Paket wohl nicht scheitern. In Helsinki stehen die anderen großen Parteien hinter der Eurohilfe. Soini wird sie nicht aufhalten können und vielleicht auch nicht wollen. Darauf deutet jedenfalls das Verhalten anderer Rechtspopulisten...
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