Kompromiss nach 56 Jahren
Streit um zweisprachige Ortstafeln in Südkärnten beigelegt
Es war ein Bild der Eintracht. Dienstagnacht traten der Kärntner Landeshauptmann, ein Wiener Staatssekretär und die Vertreter der drei Slowenenorganisationen in Klagenfurt vor die Mikrofone und verkündeten stolz das Ende eines jahrzehntelangen Streits. Man hatte sich auf die Aufstellung von 164 zweisprachigen Ortstafeln geeinigt. Eine nicht näher angekündigte Volksabstimmung soll das Ergebnis bestätigen.
Die Koalition zur Beilegung des Konfliktes hätte breiter nicht sein können. Da war auf der einen Seite der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Nachfolger von Jörg Haider und wie dieser aus der rechten Ecke der FPÖ stammend. Ihm gegenüber standen die Vertreter der Kärntner Slowenen, die politisch von christlich-konservativ bis postkommunistisch reichen. Und mitten drin befand sich Staatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ), der im Auftrag der Bundesregierung erfolgreich vermittelte.
Bis zuletzt drohte vor allem der christkonservative Valentin Inzko mit dem Abbruch der Verhandlungen. Sein »Rat der Kärntner Slowenen« gilt, anders als der linke »Zentralverband«, als slowenisch-national. Inzko, der im Hauptberuf den EU-Kolonialverwalter von Bosnien-Herzegowina gibt, wehrte sich gegen eine starre Prozentlösung. Die nun ausgehandelten 164 Ortschaften, die künftig mit zweisprachigen Namensschilder au...
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