Autist im Lichtkegel
Der Pianist Francesco Tristano enttäuschte mit Programm zu Bach und Cage
Jeder weiß, dass es sich bei den anpreisenden Texten, die zum Konsum von CDs und Konzerten verlocken sollen, um Schönfärberei handelt. Aber angesichts der überschwänglichen Vokabeln, mit denen das Radialsystem V zum Auftritt von Francesco Tristano einlud, würde selbst der abgebrühteste Musikkritiker schwächeln. Von »Synthesen aus Stilrichtungen wie Minimal Music, Barock, Klassik, Neue Musik und Techno« war da die Rede. Von »transformierter Musik«, »verwischten Grenzen« und einer »neuen Hörweise«. Kein Wunder, dass in der Rezensentin die Hoffnung auf einen wirklich spannenden Konzertabend wuchs.
Um gleich die Katze aus dem Sack zu lassen: Diese Erwartungen wurden enttäuscht. Der Abend plätscherte einigermaßen spannungs- und leidenschaftslos dahin.
Tristano, der mit dem legendären Jazzpianisten gleichen Nachnamens nicht verwandt ist, spielte am Mittwoch ein paar Stücke von Bach und ein paar von John Cage; diese Kombination ist ja k...
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