Jugendlicher Attentäter in Afghanistan
Zwölfjähriger tötete mindestens vier Zivilisten
Kabul (dpa/ND). Ein erst zwölf Jahre alter Selbstmordattentäter hat am Sonntag im Südosten Afghanistans mindestens vier Zivilisten mit in den Tod gerissen, darunter einen Lokalpolitiker. Mehr als zehn weitere Menschen seien bei dem Anschlag auf einem Marktplatz in der Grenzprovinz Paktika verletzt worden, teilte die Regionalregierung mit. Eines der Opfer sei der Chef des Verwaltungsrates des Distrikts Barmal, der an die Taliban-Hochburg Waziristan im benachbarten Pakistan grenzt.
Zuvor hatten die radikal-islamischen Taliban eine Frühjahrsoffensive angekündigt. Im Visier sollen Militärstützpunkte der US-Amerikaner und ihrer Verbündeten, Versammlungsplätze, Flughäfen und Militärkonvois stehen. Ziele sollen zudem hochrangige afghanische Offizielle aus Militär, Regierung und Verwaltung sowie Parlamentarier sein. Vertreter ausländischer Unternehmen in Afghanistan stünden ebenfalls auf der Liste. Bei ihrer Offensive mit dem Namen »Badar« sollte die Zivilbevölkerung allerdings geschont werden.
Der Sprecher der Internationalen Schutztruppe ISAF, Bundeswehr-General Josef Blotz, sprach von Propaganda der Taliban. Sie versuchten, mit gewalttätigen Übergriffen und Einschüchterung Verunsicherung in die afghanische Bevölkerung zu tragen. Es werde ihnen aber nicht gelingen, die jüngsten Erfolge der afghanischen Armee und der Koalitionstruppen zunichte zu machen. Nach dem derzeitigen Zeitplan soll im Juli die Sicherheitsverantwortung in den ersten Provinzen in afghanische Hände übergehen. Das Pentagon zeichnete in einem Bericht an den USA-Kongress ein positives Bild des Einsatzes in Afghanistan.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.