Lob dem Verweigerer

Kommentar von Uwe Kalbe

Merkwürdig zerteilt erscheint der 1. Mai seit vielen Jahren. Tag des Protests? Tag der Arbeit? Freizeittag für die Familien? Erst bei Erscheinen dieser Zeitung liegen die Meldungen auf dem Tisch über Verlauf und Begleitumstände der »Revolutionären« Maidemonstrationen in Berlin und Hamburg. Die Zahl brennender Autos reichte am Sonnabend in Hamburg schon mal nahe an die Dreidutzendmarke heran. Über die Gewerkschaftskundgebungen wird zu melden sein, dass auf ihnen der »Wert der Arbeit« beschworen wurde. Und die meisten Menschen werden sich an das Wochenende als ein sonniges, mit dem Duft von Grillwürsten vermischtes erinnern. Ist da jemand, der einer der drei Erinnerungen das Etikett des Typischen anheften möchte? Womöglich eine Reihenfolge des moralisch Vertretbaren?

Die Zweite Internationale rief den 1. Mai zu einem »Kampftag der Arbeit« aus und verlieh damit vor allem dem Wunsch nach einem Achtstunden-Arbeitstag...


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