Erneute Proteste am Bau

Großbritanniens Bauunternehmen gegen Tarifabkommen und für Schwarze Listen

  • Christian Bunke, Manchester
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In der britischen Bauindustrie rumort es wieder. Erneut versuchen die Bauunternehmer, den landesweit bestehenden Tarifvertrag auszuhöhlen. Und auch die weiterhin geführten Schwarzen Listen gewerkschaftlich aktiver Beschäftigter führen zu Widerstand.

Die vor zwei Jahren von einem Arbeitsgericht als illegal eingestufte Praxis sogenannter Schwarzer Listen über gewerkschaftliche Aktivisten wurde nicht gestoppt. Diese Erfahrung machte auch Frank Morris, ein Arbeiter auf der Olympia-Baustelle in London. Er machte die Öffentlichkeit auf die bestehende Schwarze Liste aufmerksam. Dafür wurde er selbst auf jene gesetzt und entlassen. Zuvor war er wochenlang durch seine Vorgesetzten eingeschüchtert und sogar körperlich bedroht worden. Eine der Firmen auf der Baustelle, Carillion, war bereits 2009 wegen der Verwendung Schwarzer Listen aufgeflogen. Seit März kommt es deshalb regelmäßig vor den Eingangstoren der Baustelle zu Protesten. Gefordert wird die sofortige Wiedereinstellung von Frank Morris.

Während in London einmal mehr diese skandalöse Praxis aufgeflogen ist, entwickelt sich im nordenglischen Hull ein Arbeitskampf, der zu einer Schlüss...


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