Allianz trotzt der Krise
Druck von Gewerkschaften und Nazi-Opfern vor der heutigen Hauptversammlung
Mit Spannung wird die Hauptversammlung des größten deutschen Versicherungskonzerns erwartet, die heute Vormittag in der Münchner Olympiahalle beginnt. Trotz »starkem Ergebnis« steht Konzernboss Michael Diekmann stark unter Druck – von Gewerkschaften, Holocaust-Opfern und der Konkurrenz.
Die Klippen der Finanzkrise hat die Allianz gekonnt umschifft. Es ist vielmehr die scheinbar ruhige See, die Michael Diekmann und seinen Aktionären Sorgen bereitet. Kunden laufen weg, es wird schwieriger, Kapitalanlagen gut zu verzinsen und auf dem wichtigsten Auslandsmarkt, den USA, droht seine braune Vergangenheit den Konzern einzuholen.
Die Neigung zur Spekulation hielt und hält sich bei der Allianz, ebenso wie bei anderen deutschen Versicherern, traditionell in engen Grenzen. Teils beschränken gesetzliche Vorgaben den erlaubten Anteil von riskanten Aktien und hochriskanten Wertpapieren erheblich, zum anderen verhinderte lange die Tradition der 1889 in Berlin gegründeten Firma allzu tollkühne Ausflüge in die Zockerwelt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Als Versicherer von Hausrat und Autos, Leben und Naturrisiken gehört die Allianz zu den Weltmarktführern. Im Geschäftsjahr 2010 stieg der Umsatz um 9,3 Prozent. An Beiträgen...
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